Post by Herbert AlbrechtPost by Christoph MüllerPost by Herbert AlbrechtWenn die nicht mehr wollen, müsste jemand anders
diese Rolle übernehmen.
Welche Rolle meinst du?
Die Gewährleistung des erforderlichen Maßes an Freihandel. So richtig
frei war der Markt ja nie, denke nur mal an die Agrarpolitik. Es gab
immer viele Regeln, einige dienten den Verbrauchern, andere den
Produzenten aber die meisten dienten den egoistische Interessen
politisch mächtiger Gruppen.
Mit der Folge, dass sich Landwirtschaft in den fruchtbaren Gegenden
Afrikas kaum noch lohnt. Dort werden jetzt subventionierte Lebensmittel
aus Europa importiert. Die Armut im Land ist groß, weil eben die
Landwirtschaft am Boden ist. Arbeitslosigkeit ist immer eine
Aufforderung, selbst etwas in die Hand zu nehmen. Wenn die Jobsuche
erfolglos bleibt, kommt es erst zu Diebstählen, die sich allmählich
weiter entwickeln zu Aufständen, Bürgerkriegen und Kriegen. Das Leben
wird unerträglich. Der Auswanderungsdruck enorm. Wir haben die
Flüchtlinge dann im Land oder wir schotten uns ab. Mit FAIREN
Handelbeziehungen sollte sich dieser Missstand zumindest deutlich
entschärfen lassen.
Post by Herbert AlbrechtTTIP sollte das Gewirr ein wenig ausdünnen und ordnen und hinter dem
Widerstand in Europa steckten vermutlich die Lobbygruppen der alten
Profiteure, auch wenn die öffentlich aktiven Gruppen eher
fundamentalistisch/kapitalismuskritisch daherkamen.
Nach meinen Informationen nährt sich der Widerstand in der Bevölkerung
vor allem aus der geplanten Paralleljustiz. Demokratie spielt dann
überhaupt keine Rolle mehr. Volkes Wille wird mit Füßen getreten.
Demokratie ist ein zerbrechliches Gebilde, das ständigen Angriffen
ausgesetzt ist. Deshalb heißt es "wachsam bleiben".
Post by Herbert AlbrechtMit Trump werden sich die USA nicht für klare und faire Regeln einsetzen
sondern zu dem Berg an egoistischen Ausnahmen selbst welche hinzufügen.
Wahrscheinlich ja.
Post by Herbert AlbrechtIm Grunde wissen alle Fachleute, dass dabei Alle verlieren werden, aber
was solls - Trump ist bei seinen Wählern im Rust Belt im Wort und er
gedenkt offenbar, sie nicht zu betrügen.
Um mehrere Ecken zu denken, um damit komplexe Dinge zu überblicken, ist
nicht jedermanns Sache...
Post by Herbert AlbrechtPost by Christoph MüllerPost by Herbert AlbrechtIch sehe da niemanden, der dazu bereit und fähig
ist.
Asien kommt mit ziemlich viel Wums daher. Und der wird auf absehbare
Zeit auch noch größer werden.
Das vergrößert die Unsicherheit zusätzlich. Keines der asiatischen
Gesellschaftssysteme ist in der Lage, die Interessen aller Beteiligter
adäquat zu berücksichtigen. Besonders wackelig ist China, eine Diktatur,
die versucht, ihr Volk materiell zu befriedigen und politisch zu
unterdrücken. So was geht eine Zeit lang gut, aber irgendwann knallts.
Na ja - derzeit scheint die Asiatische Welt relativ stabil und in
Ordnung zu sein. Dass sich der China-Chef jetzt aber zum Superkini auf
Lebenszeit uprgraden lassen will, klingt dann schon bedenklich.
Üblicherweise wird nach dem Motto gelebt, dass man die Finger von
funktionierenden Systemen lassen soll. Die Welt außerhalb Chinas wird
also reagieren, wenn es in China wirklich kracht.
Post by Herbert AlbrechtPost by Christoph MüllerAmerika verliert an Bedeutung in der Welt.
Erst recht, wenn sie anfangen, sich einzuigeln.
Die Wahl Trumps war wohl auch eine Folge des Bedeutungsverlustes der USA.
Und mit Trump haben sie jetzt Turbo gezündet, der sich noch schneller in
die Bedeutungslosigkeit bringen wird. Mir scheint, das Trump nur
Kartenhäuser aufbaut.
Post by Herbert AlbrechtPost by Christoph MüllerIm richtigen Leben wird man sich im Falle von Abschottungspolitik andere
Handels- und Kooperationspartner suchen. Asien wartet nur darauf...
Anschließend Afrika und Südamerika.
In Afrika regieren Despoten, die meisten schwer korrupt.
Jetzt ist erst mal China, Taiwan, Japan, Süd-Korea usw. dran. Afrika
kommt später.
Post by Herbert AlbrechtUnd Südamerika?
In Brasilien siehts nicht gut aus und Argentinen hat immer noch
Wirtschaftsprobleme, trotz Staatspleite.
Aber sie haben immerhin eine Denke drauf, die Europa doch recht ähnlich
ist. Eine andere Regierung und schon können binnen kürzester Zeit ganz
erhebliche Handelsbeziehungen draus werden.
Post by Herbert AlbrechtNatürlich können und sollen wir mit denen handeln, wenn sie gerade dazu
in der Lage sind. Aber eine Stabilität können sie nicht erzeugen.
Derzeit nicht. In Italien mit seiner Pattsituation und mit unserer Groko
läuft's derzeit ja auch nicht viel besser. Aber das Potenzial ist da.
Post by Herbert AlbrechtPost by Christoph MüllerPost by Herbert AlbrechtEgal, so ist es. Und in der unsicheren Zeit nach dem WKII war es
vernünftig, eine Atomrüstung aufzubauen.
Und jetzt sehen wir, dass eine Hand voll Leute schon reicht, um die
gesamte Menschheit auszulöschen. Damit soll die Welt allen Ernstes
SICHERER geworden sein? Ich sehe da eher das Gegenteil.
Es hat hier seit dem WKII keine Krieg gegeben. Suche mal im
Geschichtsbuch nach einer so langen friedlichen Phase im traditionell
kriegerischen Europa.
Vor dem WKII war die Menschheit nicht von wenigen Idioten in ihrer
ganzen Existenz bedroht. Jetzt haben wir genau diesen Zustand UND wir
haben haufenweise Leute, die mit Vorliebe Hass schüren und gerne
zündeln. Wie viele es sind, kann man in den Sozialen Medien
eindrucksvoll miterleben.
Post by Herbert AlbrechtPost by Christoph MüllerPost by Herbert AlbrechtKlar, man belügt die Öffentlichkeit über die wahren Kosten und hofft,
wenn erstmal was da ist, wird man mit dem Argument, nun dürfe man nicht
aufhören, sonst wäre der ganze bisherige Aufwand vergeblich gewesen, die
Fortführung des Projektes durchsetzen. Das war so bei der
Elbphilharmonie
wobei man anerkennen muss, dass sie mit speziell diesem Projekt mords
Dusel gehabt haben. Wie die Dinge aktuell stehen, scheint sie eine wahre
Goldgrube zu werden. Mit Schloss Neuschwanstein lief es ähnlich.
Na ja, in hundert Jahren vielleicht. Für die jetzt lebenden Hamburger
wird die Elphi eine finanzielle Belastung bleiben.
Eher nicht. Ist ständig ausverkauft. Damit hat keiner gerechnet.
Post by Herbert AlbrechtPost by Christoph MüllerPost by Herbert AlbrechtDass Deutschland in den letzten Jahrzehnten wirtschaftlich meistens
erfolgreich war, während Großbritannen und besonders Frankreich von
einer Wirtschaftskrise in die nächste stolperten, kann durchaus an den
Kosten der Atomrüstung gelegen haben. Das waren zweistellige
Milliardenbeträge, die uns erspart blieben. Dafür mussten wir mit dem
Risiko leben, das Schlachtfeld eines WKIII zu werden. Der ist so, wie er
damals absehbar war, nicht gekommen. Glück gehabt.
Einen WKIII wird wahrscheinlich kein Mensch mehr überleben. Da kann man
dann froh sein, wenn man zu den ersten Opfern gehört und binnen
Millisekunden verdampft wird. Davon kriegt man dann nicht mehr viel mit.
Wen's nicht direkt erwischt, wird verhungern, erfrieren, ertrinken,
verdursten, an Infektionen oder anderen (teils banalen) Krankheiten
sterben...
Wenn die Atomwaffen eingesetzt werden.
Das ist eine Frage des Hasses, der sich in den Köpfen festsetzt. Wie
gesagt - schau' dir die Kommentare in den Sozialen Medien an. Da läuft
einem schon öfters mal ein kalter Schauder den Rücken runter. Vor allem
angesichts der Zahl solcher Kommentare. Das sind nicht nur ein paar
verwirrte Spinner, die man nicht ernst nehmen muss...
Post by Herbert AlbrechtStimmt, jeder medizinische Eingriff enthält ein Risiko. Zum Glück ist
das sehr klein, aber es sterben immer wieder Leute bei
Routinebehandlungen. Man wägt das ab und wenn es zu unangenehm ist,
krank weiterzuleben, nimmt man es in Kauf. Wenn es schief geht, ist ein
Mensch tot (und der ärgert sich vermutlich nicht mehr darüber) und
milliarden andere leben weiter. Wenn beim Herumfummeln an Markt was
schief geht, geht es allen sehr schlecht.
Es wird doch eh' ständig rumgefummelt. Was meinst du, weshalb es
überhaupt Lobbyorganisationen gibt? Sie haben die Aufgabe, die gewählten
Lobbyisten der Bürger zu ihren eigenen Lobbyisten umzupolen. Und viele
lassen sich auch umdrehen. Denn gewählt wird nur alle paar Jahre. Die
Lobbyorganisationen sind dagegen ständig präsent.
Post by Herbert AlbrechtPost by Christoph MüllerDa gefällt mir noch der Gedanke einer EinkommensBANDBREITE. Bestehend
aus einem bedingungslosem Grundeinkommen (BGE) und einer
Einkommensobergrenze für die Superreichen. Beide Grenzen werden jedes
Quartal in Abhängigkeit des Landeserfolgs neu festgesetzt.
Für ein BGE ist es IMHO noch viel zu früh,
ich weiß nicht. Die Diskussionen darüber immer häufiger.
Post by Herbert Albrechtdazu müsste die Produktion
noch viel mehr automatisiert werden.
Dieser Prozess läuft seit Jahrzehnten. Automatisierung führt real nur zu
Machtverschiebungen hin zu denen, für die die Automaten arbeiten.
Anfang der 90er Jahre war in den Arztpraxen noch manuelle Abrechnung
angesagt. Um die Abrechnung zu erstellen, wurde eine Arzpraxis jedes
Quartal für ein bis drei Tage geschlossen. Dann kamen die Computer.
Plötzlich war die Abrechnung nur noch ein Tastendruck nach Feierabend.
Die Praxen blieben offen. Alle Beteiligten - Patienten, Ärzte, Personal
- hat's gefreut. Dann kam es zu Missbrauchsfällen, auf die mit
vermehrter statistischer Kontrolle reagiert wurde. Das führte dazu, dass
die Computer immer leistungsfähiger werden mussten, um die ganzen
Kontrollen überhaupt leisten zu können. Die alten Computer wurden immer
wieder raus geschmissen, obwohl sie tadellos funktionierten. Sie waren
nur nicht mehr leistungsfähig genug. Jeder Handgriff muss nun mit
Abrechnungsziffern kodiert werden, was nur mit aufwänden Lehrgängen
überhaupt möglich ist. Nun darfst du dreimal raten, wie lange heute eine
Abrechnung mit den besten Computern dauert und wie lang die Praxis dafür
geschlossen werden muss. Der nächste Schritt, der seit Jahren immer
wieder versucht wird, ist, dass die Arztpraxen dauerhaft im Netz hängen.
Wie soll da noch Datenschutz sichergestellt werden? Die Ärzte sind Ärzte
und keine Computerfachleute und schon gar keine Spezialisten für
Datensicherheit. Deshalb ist davon aus zu gehen, dass viele Praxen ihre
Patientendaten mehr oder weniger ungeschützt im Netz vorhalten. Die
Abrechnungsstellen neigen dazu, den Ärzten in Echtzeit über die Schulter
schauen zu können.
Es ist ein einziges Machtgerangel und ein Verteilungskampf, der mit der
Heilung der Patienten nicht die Bohne zu tun hat. Denn DAS ginge mit und
ohne EDV (fast) ganz genauso.
Post by Herbert AlbrechtUnd Obergrenzen für Einkommen
funktionieren erst bei einer global abgestimmten Politik. Solange wir
die nicht haben, treiben wir die Reichen damit nur aus dem Lande.
Würde mich wundern. Denn die wirklich reichen denken ganz anders als
sich Normalo das so vorstellt. Zeug, von dem man eh' mehr als genug hat,
verliert an Wert. Das gilt auch für Geld. Wozu noch mehr Geld, wenn man
sich eh' schon alles leisten kann, was man will? Davon wird man NICHT
glücklicher. Es gibt sogar Superreiche, die sich öffentlich regelrecht
darüber beklagen, dass sie VIEL ZU WENIG STEUERN ZAHLEN! Bill Gates ist
einer von ihnen. Für Normalos sind solche Gedanken undenkbar. Sie bauen
ihre Mehrheitspolitik auf auf NORMALgedanken auf und liegen deshalb im
Falle von Einkommensobergrenzen i.d.R. falsch. Google mal nach
"Bedürfnispyramide"... Z.B. da:
https://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche_Bed%C3%BCrfnishierarchie
--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de